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Fakten über Krampfadern und Schwangerschaft

1. Januar, 1970

Es ist nicht ungewöhnlich, dass Frauen während der Schwangerschaft Krampfadern bekommen. Dafür kann es mehrere Gründe geben, aber am entscheidendsten sind zwei Aspekte. Es handelt sich dabei um erblich bedingte Fehlfunktionen der Venenklappen und um eine verminderte Blutzirkulation aufgrund des zusätzlichen Körpergewichts während der Schwangerschaft. 

Das Auftreten von Krampfadern in der Schwangerschaft ist jedoch nicht unvermeidlich, und es muss auch nicht sein, dass die Krampfadern nach dem Ende der Schwangerschaft weiter wachsen. Es gibt eine Reihe von Faktoren, die beim Auftreten von Krampfadern während der Schwangerschaft zusammenwirken und es gibt viel, was die Frau während und nach der Schwangerschaft tun kann, um das Risiko zu vermindern, dass Krampfadern entstehen und um zu beeinflussen, ob sie entstehen, wie schwerwiegend sie sein werden und ob sie bestehen bleiben.

Ursachen für Krampfadern

Die bläulichen, dicken Venen, die sich vom Knie aus RIchtung Unterschenkel schlängeln, die wir unter dem Namen Krampfadern kennen, entstehen als Folge von Fehlfunktionen an den Klappen, die den Blutfluss in den Venen regulieren, oft in Kombination mit einer mangelhaften Blutzirkulation. Die Funktionsfähigkeit der Venenklappen ist aufgrund der genetischen Vererbung von den Eltern weitgehend prädisponiert, aber Fehlfunktionen der Venenklappen können durch eine gute Durchblutung ausgeglichen werden und dies kann durch eine gesunde Lebensweise beeinflusst werden. Dass die Durchblutung eine so große Rolle dabei spielt, wann und in welchem Umfang Krampfadern auftreten, liegt daran, dass das Blut bei guter Durchblutung leichter nach oben gepumpt wird und sich somit das angesammelte Blutvolumen unter den Venenklappen, das zu Krampfadern wird, reduziert.

Krampfadern und Schwangerschaft

Körpergewicht und Krampfadern

Die Schwangerschaft ist vielleicht der einzige Lebensstilfaktor, der nicht ungesund ist, aber dennoch zum Auftreten von Krampfadern beitragen kann. Das liegt daran, dass die Gewichtszunahme, die mit einer Schwangerschaft einhergeht – also das Extra-Gewicht, dass durch das Fruchtwasser, den Fötus und die Plazenta entsteht – auch ein Übergewicht ist, das zu einer verminderten Blutzirkulation führt. Dasselbe Herz, das zuvor den Körper der Frau mit Sauerstoff versorgt hat, soll nun auch den Fötus mit Sauerstoff versorgen und eine Menge zusätzlicher Pfunde tragen, was die Belastung des Herzens erhöht. Diese Belastung führt zu einer verschlechterten Blutzirkulation, was wiederum bedeutet, dass Frauen, die eine genetische Veranlagung für Krampfadern haben, diese oft während der Schwangerschaft bekommen.

Verschwinden die Krampfadern nach der Schwangerschaft?

Nach der Schwangerschaft verschwindet das Übergewicht, das von der Schwangerschaft ausging. Durch das reduzierte Körpergewicht verbessert sich die Durchblutung wieder, was in der Regel dazu führt, dass die Krampfadern, die durch die Schwangerschaft entstanden sind, wieder zurückgehen. Allerdings verschwinden sie vielleicht nicht vollständig, weil sich die Blutansammlungen, die sich gebildet haben, selten von selbst wieder leeren.  

Was Frauen tun können, um Krampfadern nach der Schwangerschaft loszuwerden

Um Krampfadern nach einer Schwangerschaft wieder loszuwerden, können Frauen das eventuelle Zusatzgewicht, das während der Schwangerschaft entstanden ist, aber nicht in direktem Zusammenhang mit der Schwangerschaft steht, reduzieren. Der Körper durchläuft während der Schwangerschaft große Veränderungen und es ist daher nicht ungewöhnlich, dass sich der Appetit der Frauen verändert, weil der Körper mehr Energie benötigt und sich auch auf das Stillen eines Babys nach der Geburt vorbereitet. 

Die beste Selbstbehandlung, um Krampfadern nach der Schwangerschaft loszuwerden, ist ein gesundes Leben, viel Bewegung, gesunde Ernährung und die Vermeidung von zu langem Sitzen oder Stehen.

Methoden zur Behandlung von Krampfadern nach der Schwangerschaft

Wenn die Krampfadern nach der Schwangerschaft nicht von selbst oder mit Hilfe von Lebensstiländerungen zurückgehen, haben Frauen mit Krampfadern eine Reihe von Möglichkeiten. Sie können die Krampfadern akzeptieren und sich an sie gewöhnen. Krampfadern sind schließlich trotz allem nicht gefährlich. Die von ihnen verursachten Schmerzen sind in der Regel sehr gering und an die übrigen Beschwerden gewöhnen sich die meisten Menschen. Das zeigen nicht zuletzt die Aussagen von Menschen, die Ihre Krampfadern behandelt haben, nachdem sie jahrelang mit ihnen gelebt haben. Sie sagen, dass es eine unerwartete Erleichterung war, die Krampfadern loszuwerden. Sie haben sich über so viele Jahre hinweg an die Krampfadern gewöhnt, dass die Betroffenen die Schmerzen und Beschwerden gar nicht mehr wahrgenommen haben.

Eine andere Möglichkeit ist es, die Krampfadern, die nach der Schwangerschaft zurückbleiben, zu behandeln. Es gibt eine Reihe von Behandlungen für Krampfadern, die sowohl sanft, als auch wirksam sind. Nach der Untersuchung der Krampfadern durch einen Gefäßchirurgen kann die Frau mit Krampfadern mit dem Arzt die verschiedenen Behandlungsmöglichkeiten besprechen und eine Entscheidung treffen. 

Die modernsten Behandlungen erfordern keinen Krankenhausaufenthalt und der Eingriff wird in Lokalanästhesie durchgeführt. Nach dem Abschluss der Behandlung, die etwa eine Stunde dauert, kann die Patientin nach Hause gehen und nach einigen Tagen der Ruhe wieder ihren gewohnten Aktivitäten nachgehen. 

Diese modernen Behandlungen für Krampfadern sind minimal-invasiv. Der Gefäßchirurg führt einen sehr dünnen Katheter in die Krampfader ein und verschließt die Vene mit der Krampfader mit einem kleinen Werkzeug, das sich auf dem Katheter befindet. Das Verschließen kann z.B. mit Venenkleber, Laser oder Schaumstoff durchgeführt werden. Nachdem die Krampfader verschlossen ist, schrumpft sie und kann dann mit einem kleinen Haken leicht aus dem Körper gezogen werden.

 Diese Behandlungen sind sehr wirksam. Trotzdem sollten diejenigen mit einer Veranlagung für Krampfadern daran denken, dass das Grundproblem der schlecht funktionierenden Venenklappen bei einer Behandlung von Krampfadern nicht aufgehoben wird, so dass es wichtig ist, dass die Betroffenen selbst vorbeugend arbeiten, damit die Krampfadern nicht später im Leben erneut auftreten. 

 



Martin Lawaetz Martin Lawaetz ist einer der führenden Spezialisten in Skandinavien im Bereich von Krampfaderbehandlungen.

Dr. Lawaetz ist Chirurg und Facharzt bei der Abteilung für Gefäßchirurgie im Rigshospitalet in Dänemark/Kopenhagen.

In den letzten sieben Jahren hat Dr. Lawaetz in führenden Forschungsprojekten teilgenommen deren Ergebnisse auch in bekannten Fachzeitschriften veröffentlicht worden sind.